Il Jauerin (sprich: Jaueriin) ist eigentlich der kleine Münstertaler. Aber es ist auch die Bezeichnung für in die Fremde gezogene Münstertaler.
Vom 17. bis Anfang 20. Jahrhundert war etwa 20% der Münstertaler Bevölkerung ständig ortsabwesend. Wie die bekannten Engadiner Zuckerbäcker waren auch sie in fast allen europäischen Ländern als Konditoren und Cafetiers tätig. Heute würde man sie als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnen. Sie mussten gehen, denn das Val Müstair konnte nicht mehr als +/- 1500 Menschen ernähren. Diejenigen, die kein Glück hatten (auch das gab es), wurden einfach vergessen. Andere aber kamen mit Geld und Know-how zurück und verhalfen so ihrem abgelegenen Tal zu einer unvorstellbaren Weltoffenheit. So manches Projekt oder stattliche Haus künden noch heute davon!
– Warum aber auch ein Mutschli mit dem Namen “Jauerin”? Weil vollfett!!! Der hat sein Glück gemacht! Den muss man sich auf der Zunge vergehen lassen!